Jetzt benötige ich mal wieder eure Erfahrungen. Ich habe am wochenende ein schönen Macro vorsatz bekommen. Ein Soligor DHG Achromat +5dpt Macro. Die entscheidung beim kauf war zwischen deisem vorsatz und ein satz extension tubes. Die entscheidung für den Macrovorsatz viel dann als der verkäufer meinte hiermit komme man näher und hat kein licht verlust wie bei den extension tubes. Auserdem wäre hier bei voller vergrösserung immer noch alles scharf.
Also gekauft, und schon direkt gestern getestet. Benutzt wird dieser vorsatz am einer 70-210mm Nikkor Linse.
So nun zu meinem Problem. Bei 70mm + Vorsatz bin ich sehr zufrieden. Ich finde der vorsatz zeichnet scharf und man kommt schon gut nah dran. Hier ein bild davon:
ABER bei 210mm + vorsatz war ich etwas schockiert. Fokussieren ist klar, das macht man durch einer vor und zurück bewegung der Kamera bis das scharf ist was man scharf haben will. Da ich es mit stacking probieren wollte habe ich 7 bilder gemacht die alle eine andere schärfe ebene haben. Schon auf dem Monitor der Kamera kam mir alles so "weich" vor, und dann die bestätigung am PC monitor. Zwar richtig fokussiert, aber alles VIEL zu weich. Hier ein beispiel:
Für mich ABSOLUT unbrauchbar. Exif daten:
F/8 Iso 200 1/400stel Brennweite 210mm
Dazu habe ich noch einen externen blitz mit softbox benutz. Also müsste doch wenigsten etwas scharf sein?? Ich versteh diesen weichen effekt nicht. Sonst habe ich meine makros mit einer linse in Retrostellung gemacht, also mit dem fokussieren habe ich schon erfahrung. Hier davon ein beispiel:
Das ist zwar schon gestackt, aber man sieht einen deutlichen unterschied. Hier ist alles scharf. Efix daten sind identisch bis auf die brennweite, da ich hierfür ein 35mm in retrostellung beutzt habe.
Hat einer eine idee?? Also mit diesem Mlich schleier kann ich nichts anfangen. Werde heute noch ein paar tests machen.
Vielen dank schon mal!!
-MrMeik
20.07.2010 12:09
MrMeik Newbie
Beiträge: 48 seit: 26.02.2010
Schärfe Problem Macro Linse
Ok ich habe mich für einen schnellen Test entschieden. Kamera auf Stativ, und ein unbewegtes objekt aufgenommen. (SD Karte) Einmal mit dem neuen Macro vorsatz bei F/8 und einmal mit 40mm bei F/8 in retrostellung.
Hier die ergebnisse mit der Selben Blende F/8
Macrovorsatz:
Retrostellung:
Also ich finde bei Blende 8 zeichnet das objektiv in Retrostellung VIEL schärfer. Auch sind die Farben schöner. Um auf diese Schärfe zu kommen musste ich bei dem Macrovorsatz auf F/29! abblenden.
So, jetzt bin ich ungewiss. Soll ich das ding behalten, oder doch lieber ein retroadapter holen? Oder doch lieber extension tubes?? AHHHH!!??!!
-MrMEik
20.07.2010 13:12
jimmybondy Newbie
Beiträge: 59 seit: 19.06.2008
Schärfe Problem Macro Linse
Jo, bei 70mm ist das Ding einfach super und mehr kannst Du nicht verlangen. Sicher ist Retro besser, wenn Du in den extremen Bereich gehst. Da käme unter Umständen nichtmal mehr ein Macroobjektiv hinterher.
20.07.2010 18:21
roger Administrator
Beiträge: 54 seit: 13.03.2002
Schärfe Problem Macro Linse
Ein prima und interessanter Thread hast Du da eröffnet MrMeik!
Allzuviel kann ich im Moment nicht gerade beitragen, da ich eher weniger Erfahrung mit der Schärfentiefe bei Makro's auszuweisen habe. Ich hatte mal ein 60mm und 110mm Makro und war eigentlich soweit sehr zufrieden.
Aber eigentlich sind ja gute Makroobjektive Fixobjektive und die Brennweite können wir ja eigentlich eher vernachlässigen, da ja beim Makroobjektiv die Brennweite im direkten Zusammenhang mit der minimalen Objektentfernung steht, gleicht sich dieses dann weitestgehend aus.
Wir haben zwar mit einem 110mm Objektiv auf Grund der geringeren Brennweite eine grössere Tiefenschärfe -bei gleichem Abbildungsmassstab-, aber mit einem 180mm Makroobjektiv vergrössert sich im gleichen Verhältnis die Objektentfernung (bei gleichem Abbildungsmassstab).
Wenn wir also ein Insekt komplett scharf stellen wollen, so können wir zwar den Abstand vergrössern -das Insekt ist dann komplett scharf-, jedoch verliert es dann Details, weil es nur noch klein abgebildet wird. Daher sollte der Abstand nicht allzugross gewählt werden.
Die Blende wird also auch gerade hier zum wichtigsten Parameter um Tiefenschärfe und kleinem Abstand zu erhalten.
Aber auch hier wieder gilt zu beachten, je kleiner die Blende desto mehr Zeit für die Belichtung wird benötigt, was wiederum zu Bewegungsunschärfe und Beugungsunschärfe hinführen kann.
21.07.2010 09:59
jimmybondy Newbie
Beiträge: 59 seit: 19.06.2008
Schärfe Problem Macro Linse
Ein normales Macro geht ja auch nicht unbedingt in diesen Extrembereich. Daher rührt es auch, das ein Objektiv in Retro nicht zu toppen ist. Es wird ja nur der innerste Teil der Linse benutzt, wie eine Lupe. Man kann dann allerdings ja keine normalen Fotos machen, weswegen man die Makros nicht einfach SO bauen kann. In dem Zusammenhang wäre auch intressant, wie man bei Retrostellung überhaupt einen Einfluss auf die Blende hat. Den eigentlich sollte das ja eh nur bei relativer Offenblende funktionieren.
21.07.2010 10:21
roger Administrator
Beiträge: 54 seit: 13.03.2002
Schärfe Problem Macro Linse
Also soviel ich weiss, gibt es ja auch für Objektive in der Retrostellung, Balgengeräte oder Auszugsbalken. Ferner gibt es dann auch Anschlüsse, die man mit dem Objektivsockel verbinden kann und damit wieder Kontrolle über das Objektiv hat; Blendenstellung, Belichtung, Fokus usw.
Dass der Abfall der Qualität gegen Bildaussen sehr abnimmt, ist bei Objektiven in Retrostellung eigentlich ja bekannt. Ich denke wichtig ist auch, dass bekannt ist, wie die Abbildungsleistung des Objektives ist 1:1, 1:4 usf.
Wenn etwas ganz kleines vergrössert werden will, dann kommt dann der nächste Schritt in die Mikrofotografie in Betracht.
Aus dem Bauch heraus bin ich eher ein bisschen skeptisch, was Nahlinsen, Zwischenringe und Telekonverter anbelangen und denke ein Balgenauszug mit Adapter für Objektivsockel und Objektiv in Retrostellung wahrscheinlich die besten Resultate liefern kann, wenn man vergrössern will.
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20.07.2010 12:09 
