Kann Dich verstehen mein Freund, ergeht mir ja nicht anders bei all den ersten Meistern der Kamera von erster Stunde an und dies bereits ab 1840. Ja Experimente zur Heliografie begannen bereits 1811 und 1822 wurde die erste Kopie eines grafischen Blattes hergestellt und das Experiment von 1826 mit Niépce, gilt als die eigentliche Geburtsstunde der Fotografie. Ab 1829 arbeitete Niépce mit Daguerre zusammen. Als offizielles Geburtsjahr der Fotografie gilt 1839 mit der öffentlichen Präsentation der Daguerreotypie.

Mehr als 170 Jahre sind nun seither vergangen und wie gesagt, die Bilder hauen einem noch Heute aus den Sandalen und setzen damit höchste photographische Maßstäbe bis zum heutigen Tag und das in ferner Zukunft ebenso.

Innerhalb von fünf Jahren nach der Erfindung der Daguerreotypie führten ja zwei Amerikaner aus Neu- England die Kunst und Technik der Photographie zu neuen Höhen.

Der eine hiess Albert Sands Southworth und war ursprünglich Drogist in einer Kleinstadt. Der andere Josiah Johnson Hawes war Miniaturmaler. Sie taten sich um 1844 in Boston zusammen und machten Southworth & Hawes bald zum bedeutendsten Daguerreotypie- Atelier der ganzen Stadt.

Zu einer Zeit, als solche Ateliers dutzendweise aus dem Boden schossen, konnten Southworth & Hawes illustre Persönlichkeiten wie z.B. den Dichter Henry Wadsworth Longfellow, die Schriftstellerin Harriet Beecher Stowe und den Präsidenten der Vereinigten Staaten, John Quincy Adams, zu ihren Kunden zählen.

Hier z.B. eine Aufnahme von den oberen Stockwerken ihres Hauses aus, sie photographierten die engen Bostoner Strassen und den Hafen mit seinen Segelschiffen. Ein schönes Exemplar wie Daguerreotypie seine Qualitäten zeigt (auf Bild klicken und wir landen im Metropolitan Museum of Art, da kann man dann hineinzoomen [wobei es gibt bessere Wiedergaben]):



Southworth und Hawes richteten 1855 ihre Kamera durch das geöffnete Atelierfenster auf die Strasse und machten diese Daguerreotypie vom Trauerzug des führenden Bostoner Kaufmannes Abbott Lawrence. Die von Pferden gezogenen Wagen kamen von der alten Brattle- Street- Kirche (im Hintergrund) auf die Photographen zu. Da Daguerreotypien anfangs seitenverkehrt ausfielen, erscheinen die Inschriften auf den Markisen der Geschäfte in Spiegelschrift


Sie zogen ja auch mit ihren Kameras durch die Stadt und machten an Ort und Stelle Innenaufnahmen, wie z.B. in einer Schulklasse (Mädchenschule). Man bedenke hier die lange Belichtungszeit der Kupferplatte unter fünfundzwanzig Sekunden.

Ihr Hauptanliegen aber galt dem Porträt, für das ihnen das helle Tageslicht in ihrem Atelier zur Verfügung stand. Hier fingen sie so unerwartet und flüchtige Augenblicke ein wie den leisen Luftzug im Spiel mit dem Haar eines strengen, verschlossenen Geistlichen (Reverend Daniel Sharp) oder die zärtliche Geste einer Mutter, die ihr Kind an sich drückt (Nancy Hawes), wobei sie ein Ausdruckstiefe erreichten, die es bis dahin noch nicht gab.

Zum Beispiel gefällt mir auch eine Studie von den beiden von Referend Daniel Sharp, eines Baptisten, von Zeitgenossen als „aufrechter Gentleman vornehmster Art“ bezeichnet, ist gegen einen dunklen Hintergrund aufgenommen –so quasi das erste „blacky“-, der das duftig weisse Haar und die hohe Stirn hervorhebt. Die schmalen Lippen und der grimmig wirkende Blick verraten die strenge Selbstdisziplin dieses Mannes, der während einer Belichtungsdauer von etwa 25 Sekunden völlig bewegungslos bleiben musste.

Leider habe ich im Internet keine gute Abbildungen dieser Bilder gefunden. Ich schaue mal, ob ich die Beispiele aus einem alten Buch heraussuchen kann und dann ev. im Forum posten.

Ok, habe nun provisorisch eine Zoom- Funktion implementiert, mit der es möglich ist in das Bild hinein und hinaus zu zoomen, respektive die zwei Originalbilder zu vergleichen.

Deep Zoom für Canon Originalbild:

Deep Zoom Test Canon

Deep Zoom für Sigma Originalbild:

Deep Zoom Test Sigma

p.s. Finde die Deep Zoom Funktion noch interessant, überlege mir, wie ich es als festen Bestandteil in die Gallery einbauen kann.

Ja das ist alles einfach der Wahnsinn und sehr interessant, die Historie und das können dieser alten Meister.
Werde da nun gewiss noch weiter eintauchen, besten Dank auch für die interessanten weiterführenden Links.

Hab gestern auf dem Flohmarkt auch eine weitere beinahe 100 Jahre alte Kamera gekauft, der Zustand ist ausgezeichnet und werde sie bestimmt auch mal hier präsentieren. Sie zu benutzen ist was kniffelig, es gibt keinen passenden Film mehr, jedoch kann man einen 120er Rollfilm wohl umbauen oder so. - Mal sehen.
Für 10 Euro konnte ich sie nicht liegen lassen.

Was die Deep Zoom Funktion angeht, fantastisch. Und möchte sagen das a. beide Bilder nun eine noch bessere Qualität aufweisen und b. das Sigma auch in klein nicht mehr nachgeschärft sondern einfach nur scharf für mich aussieht.

So hab nun meine Isolette am Start, bzw. einen Rollfilm eingelegt.

Das ist ganz schön arg, das man Entfernungen und Belichtungen im Grunde nur schätzen kann.

Hab zwar den uralten Belichtungsmesser und er lebt scheinbar noch, aber verstehen tue ich ihn bisher nicht.
Ich google nochmal nach ner Anleitung...

Ne Doppelbelichtung zeitz auch irgendwie...

Hab auch ein bisschen gelesen und auch wenn mein Balgen top aussieht, so soll er nach der Zeit nicht mehr Lichtdicht sein.

Bin also sehr gespannt was passiert, die Linse krieg ich auch nicht mehr so ganz sauber.

Vielleicht werden es ja schicke Bilder im Lomo Stil?
^^

Solange schonmal überhaupt irgendwas auf den Bildern sichtbar wird, dürfte ich mich darüber freuen und mal sehen ob ich dann weiter eintauche.

Jo und ich erzähle Euch das hier, weil die Anregung hierher kommt. ^^