ich verstehe wohl schon und ja natürlich, der Unterschied fällt sofort auf, weswegen ich es ansprach.
Mir selber war es Anfangs als Fotoeinsteiger ne Weile lang nicht klar wie das funktioniert und mir passierte sowas erstmal andauernd zufällig und habe das auf LadyM übertragen.
Das war plump, Entschuldigung LadyM!
Ich wollte nicht bewusst sticheln oder eine Ambivalenz oder anderes an den Tag legen, als viel mehr ein bisschen nett plaudern was leider falsch rüberkam, da ich mich offensichtlich zu kurz und auch zu schnell und unpräzise ausdrückte.
@roger
Und ja klar bin auch sehr gespannt was Morreno anstellt, in dem er seine Möglichkeiten freiwillig begrenzt.
Deine Hinweise zum scanning, der Codierung usw. sind nun sehr interessant für mich, damals konnte ich nichts damit anfangen.
Bei mir selber das ist klar lieber Freund, wäre der Ast im Vordergrund ein unbewusster Unfall gewesen. =)
20.04.2012 00:07
roger
Administrator
Registriert seit: 13.03.2002 Kommentare: 1128
Danke
für Deine Präzisierungen werter Freund und nun ist es ja klar, wie es gekommen ist.
Also persönlich finde ich die Frage noch nicht abschliessend geklärt, ob die Umgehung der RAW-Entwicklung, tatsächlich im Endeffekt einer freiwilligen Begrenzung der Möglichkeiten gleichkommt, im Falle von Moreno’s Vorgehen, denn wenn dann das Ergebnis keine Wünsche mehr offen lässt, dann könnte man ja auch von Ökonomie sprechen, nicht..?
„Bei mir selber das ist klar lieber Freund, wäre der Ast im Vordergrund ein unbewusster Unfall gewesen.“
Ja ne is klar, Rainer Zufall und so…
20.04.2012 08:51
jimmybondy
Moderator
Registriert seit: 19.06.2008 Kommentare: 913
Schau
es ist nun gar kein Problem das nächste Reizwort hier einzubringen in dem ich festhalte, das Morreno also mit seiner neuen Kamera den Look einer analogen Kamera >imitieren< will/wird.
Dabei braucht das nicht negativ klingen, ich hab ja selber etwa auch mal Polaroid Bilder versucht zu imitieren.
Wäre es nun mein Wunsch nur noch solche Bilder zu erstellen würde ich mich eben freiwillig darauf begrenzen die Kamera nur noch in der Weise zu benutzen und mich also anderen Möglichkeiten freiwillig zu verschliessen oder zu verweigern.
-Für ein Spielkind wie mich ist das aber natürlich eine gruselige Vorstellung. =)
Das man mit der Nachbearbeitung nicht jedes unbearbeitete Bild noch ein wenig veredelen könnte, sei es in der Schärfe oder sonstwie,
und seie es etwa nur in dem man einen Rahmen zufügt, das ist doch irgendwie ein Fakt.
Zur analogen Fotografie gehörten ja als weiteres Beispiel auch immer Filteraufsätze, Orange, Gelbfilter usw.
Diese kann man heutzutage ja auch per Software bestens imitieren, oder man benutzt eben echte Filter auf derr unechten Analogen. :D
Oder aber, man braucht eben keine Filter, hat kein Interesse an diesen Dingen usw.
Was ja sicher vollkommen ok ist. Man kann sich von diesen Dingen so wie es beliebt abgrenzen, isolieren, sich ihnen verweigern, sie als unnötig empfinden, wegen mir sie auch schlicht nicht benötigen usw.
Wer aber etwa so schöne Makros wie MrMeik machen will, wird für sein Ziel vermutlich nicht umhin kommen, sich etwa mit dem Image-Stacking zu beschäftigen und wird es vermutlich niemals schaffen, ohne diese Arbeitsweise die selbe Qualität anzustreben.
Nun wäre ein weiterer Aspekt, ob derlei bearbeitete Bilder darum nun irgendwie unnatürlich genannt werden sollten.
So ein bisschen schwingt bei mir auch die Frage mit, inwieweit nicht die Kamera selber gar ein Computer ist. Will mich damit aber nun nicht rausreden oder so, sondern finde auch das einfach einen weiteren interessanten Aspekt.
20.04.2012 10:35
Lady M.
Member
Registriert seit: 15.03.2012 Kommentare: 74
Vielleicht
Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Mein Wortschatz ist manchmal nicht umfangreich genug. jeder spezialisiert sich im Laufe der Jahre auf ein gewisses Gebiet.Sei es in der Fotografie, Arbeit oder im normalen Leben. Bei Meik ist es vorwiegend die Makrofotografie, die ich übrigends sehr toll finde. Auch ihr habt gewiss Eure Spezialgebiete. Ich habe noch nicht ganz genau...meinen Weg gefunden. Ich weiß nur das es in die Richtung von z.B. Eve Arnold,( die sich ja mehr oder weniger als erste Fotografin in der Bis dato herschenden Männerdomäne, eingebracht hat. Oder ein Denis Rouvre( Porträt- senegalesische Freistilringer). Auch die Porträts von Ruxandra sagen mir sehr zu. Ich habe nichts gegen Bildbearbeitung an sich. Und lieber Tobi: Sich verweigern, finde ich,ist ein harter Begriff in meinen Augen. Klarere Kontraste, Bildschärfe, Belichtung(wenn falsch) Reinigungsarbeiten, ohne die Bearbeitungen wird es denke ich manchmal oder oft nicht gehen. Ich, ich betone nochmal! Mir sagen die Fotos nicht zu, die Montagen sind, zusammengestückelte Bilder. Ich finde die Natürlichkeit geht auf diesen Bildern verloren.Das ist mein Standpunkt und deswegen verweigere ich mich nicht! Jedem das seine, sagt man doch. Wenn Debatten unter solchen Bedingungen stattfinden, beteilige ich mich gern daran. lol
20.04.2012 11:44
roger
Administrator
Registriert seit: 13.03.2002 Kommentare: 1128
Das
stimmt schon was Du sagst, deshalb erwähnte ich ja auch, dass ich es witzig finde, dass Gewohnheiten aus der analogen Fotografie stets sich mit der digitalen Vorgehen und Betrachtungsweise sich die Wege kreuzen…
Auch plädiere ich ja dafür, beim digitalen fotografieren, sich von der analogen Fotografie zu lösen und die digitale Fotografie als etwas eigenständiges, ja Neues zu sehen, neue Wege damit zu beschreiten usf.
Ich will ja auch nicht so sehr darauf rumreiten oder spitzfindig sein, was Deine Bezeichnung der „freiwilligen Begrenzung“ anbelangt, will auch nicht sagen, dass es eine negative Konnotation aufweist.
Der Punkt ist einfach der, dass ich es vom Resultat her anschaue. Ist das Bild in allen Belangen gelungen und erst noch, wie Du es nennst, mittels einer freiwilligen Einschränkung der Möglichkeiten erfolgt, dann würde ich von Ökonomie oder gar ZEN sprechen oder am Ende gar Kunst.
So wie ein echter Musiker auch auf vergammelten Blechbüchsen einen atemberaubenden Groove und Rhythmus solide auf die Reihe kriegt oder ein Charlie Parker (Bird) 3 Stunden auf dem billigsten Plastik Saxophon (Kinderspielzeug) ein unvergessliches Konzert absolvieren kann, das in die Analen der Geschichte eingeht.
Wenn ein Bild nun die Essenz auch schafft, indem alle Möglichkeiten der digitalen Fotografie genutzt wurden, ja dann würde ich auch sagen, dass sich die aufwendige Arbeit absolut gelohnt hat und ein solches Bild wird zeitlos neben den ökonomischen oder ZEN- Bilder sich einreihen können, gar keine Frage.
Aber, die Gefahr durch Nutzung vieler Möglichkeiten in der digitalen Fotografie, können eben auch kontraproduktiv sein, z.B. wenn schon Blitz und dann die Blitztechnik nicht auf dem Punkt angewendet wird, oder die Farben dermassen eine Unnatürlichkeit aufweisen, komische Schlagschatten ein Unwohlsein hervorrufen, eine missratene Belichtung krampfhaft durch digitale Eingriffe zu retten versucht wird usw. usf.
Nur, und jetzt gelangen wir wieder zu unserem philografischen Ausgangspunkt, wo wir schon seit längerem dran sind und auch bei den Beiträgen zum unscharfen Astbild (Tanz aus der Reihe) und beim Niesenbild bereits andiskutiert haben.
Deine Fragestellung: „So ein bisschen schwingt bei mir auch die Frage mit, inwieweit nicht die Kamera selber gar ein Computer ist. Will mich damit aber nun nicht rausreden oder so, sondern finde auch das einfach einen weiteren interessanten Aspekt.“
Versuchte ich ja bereits hier zu bedenken zu geben:
Da aber Apparate ihrerseits Produkte angewandter wissenschaftlicher Texte sind, handelt es sich bei den technischen Bildern um indirekte Erzeugnisse wissenschaftlicher Texte.
Bei den traditionellen Bildern ist der Symbolcharakter dagegen leicht einzusehen, da sich bei ihnen ein Artgenosse –zum Beispiel ein Maler- zwischen sie und ihre Bedeutung schiebt. Dieser Artgenosse erarbeitet die Bildsymbole „in seinem Kopf“, um sie dann mittels des Pinsels auf die Fläche zu übertragen.
Will man nun aber derartige Bilder entziffern, so muss man die Codierung, die „im Kopf“ des Malers vor sich ging, decodieren.
Bei den technischen Bildern indes ist die Sache nicht so klar ersichtlich. Zwar schiebt sich auch bei ihnen ein Faktor zwischen sie und ihre Bedeutung, nämlich eine Kamera und ein sie bedienender Artgenosse –zum Beispiel ein Fotograf-, aber es sieht nicht so aus, als würde dieser Komplex –Apparat/Operator- die Kette zwischen Bild und Bedeutung unterbrechen.
Im Gegenteil: Die Bedeutung scheint in den Komplex auf der einen Seite (Input) hineinzufliessen, um auf der anderen Seite (Output) wieder herauszufliessen, wobei der Ablauf selbst, das Geschehen innerhalb des Komplexes, verborgen bleibt: eine „Black Box“ also.
Die Codierung der technischen Bilder geht aber nun einmal im Inneren dieser Black Box vor sich, und folglich muss jede Kritik der technischen Bilder darauf gerichtet sein, ihr Inneres zu erhellen. Solange wir über eine derartige Kritik nicht verfügen, bleiben wir, was die technischen Bilder betrifft, Analphabeten.
Ich freue mich jetzt schon in weiterführende Vertiefung dieser grossen Thematik zu gehen und am Pfingsten haben wir ja sicher u.a. die Möglichkeit dazu.